SPD Sulzbachtal

Ortsverein der Gemeinden Sulzburg u. Ballrechten-Dottingen

Über Krieg, Hilfsbereitschaft und Abhängigkeiten

Veröffentlicht am 30.03.2022 in Aktuelles

Als ich das Editorial für unseren letzten Mitgliederbrief vor 4 Wochen schrieb, hatte man noch die Hoffnung, dass sich die ganze Lage als zweite Kubakrise erweisen würde. Viel Säbelrasseln, aber letztendlich dann doch ein gesichtswahrender Kompromiss und kein Krieg. Nun, wir wurden eines Schlechteren belehrt.

Putins Angriffskrieg auf ein souveränes Nachbarland ist mit das Schändlichste, das in den letzten Jahrzehnten passiert ist. Er kann dort nichts gewinnen, bringt aber sehr viel Leid und Elend über unzählige Menschen. Zurecht wird er als Kriegsverbrecher beschimpft. Das Bombardement von Krankenhäusern, Wohnvierteln, Kirchen und Schulen gehört geahndet und er vor Gericht gestellt! Der Mut und die Entschlossenheit der Ukrainer sind absolut beeindruckend. Und auch in Russland gibt es viele Menschen, die sich von der Hirnwäsche des Kremls nicht beeinflussen lassen und gegen diesen Krieg protestieren, obwohl sie wissen, dass sie damit zumindest ganz konkret ihre Freiheit auf´s Spiel setzen. Je mehr ich davon sehe, desto mehr widern mich die laut krakeelenden Corona-Diktatur-Spaziergangs-Egomanen an.

Was auf der anderen Seite erfreut, ist die unglaubliche Hilfsbereitschaft und sind die vielen kreativen Ideen, mit denen Menschen in der Ukraine, auf der Flucht oder hier vor Ort geholfen wird. Es wird gespendet, Wohnraum zur Verfügung gestellt, Busse gepackt, Flüchtlinge geholt, Sprachkurse organisiert, Dolmetscher bereitgestellt, vieles davon ehrenamtlich. Hoffentlich bleibt dies so, denn die Menschen werden vermutlich eine Weile hier bleiben müssen.

Die Ukrainer kämpfen um ihr Land und um ihr Recht, selbstbestimmt zu leben. Auch wenn es an den Kampf David gegen Goliath erinnert, so sieht man im bisherigen Verlauf doch deutlich, welchen Unterschied es macht, wenn man für etwas kämpft, das einem am Herzen liegt. Wenn Russland aufhört zu kämpfen, gibt es keinen Krieg mehr - wenn die Ukraine aufhört, gibt es keine Ukraine mehr. Ich bin froh, dass zahlreiche andere Länder diesen Kampf mit Waffenlieferungen unterstützen. Und so sehr ich mir wünschen würde, dass wir mehr tun könnten, so sehr weiß ich auch, dass ein 3. Weltkrieg, soweit es irgend möglich ist, verhindert werden muss. Vielleicht wird er uns von Putin so oder so aufgezwungen. Aber an so viel Restverstand möchte ich noch bei ihm glauben, dass er keine Selbstmordmission begehen und ein NATO- oder EU-Mitgliedsland angreifen wird.

Wer Putins letzte Reden verfolgt hat, sieht, dass er sich zunehmend in seinen Wahn hineinsteigert. Er wurde wohl in dem Glauben gelassen, dass die Ukraine leichte Beute sei und lässt seinen Frust über den katastrophalen Verlauf nun auch an seinem unmittelbaren Umfeld und vor allem der russischen Bevölkerung aus. Reden von Säuberungsaktionen und unverholene Drohungen an alle, die ihn nicht zu 100 Prozent unterstützen, kommen uns aus unserer Geschichte noch gruselig bekannt vor. Es fehlt eigentlich nur noch die Frage „Wollt ihr die totale Spezialoperation?“

Ich bin sehr froh, dass Olaf Scholz in seiner besonnenen Art vorgeht und sich jetzt nicht in wilde Kriegsrhetorik ergibt, wie sich das manche wohl wünschen würden. Die Sanktionen gegen Russland sind richtig und wichtig und sollten meiner Ansicht nach auch nicht wieder aufgehoben werden, solange Putin irgendetwas zu sagen hat. Die Hoffnung bleibt, dass es seinen Oligarchen-Freunden irgendwann so wehtut, dass sie ihn nicht mehr unterstützen. Denn das Ende von Putins Herrschaft ist momentan die einzige Lösung dieses Konflikts, die ich wirklich sehen kann.

Und ja, wir lernen gerade auf die harte Tour, dass es absolut notwendig ist, energiemäßig unabhängig von Autokratien und anderen Ländern, die Menschenrechte mit Füßen treten, zu werden. Und das so schnell wie möglich. Nur putzig, dass da gerade diejenigen von der Oppositionsbank aus am lautesten schreien, die in den letzten Jahrzehnten den Ausbau der erneuerbaren Energien konsequent verhindert oder zumindest erschwert haben.

Homepage Dr. Birte Könnecke

Olaf Scholz kann Kanzler, Takis Mehmet Ali MdB

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